Bevor ihr nun in den Genuss dieser Rezension kommt, muss ich euch sagen, dass nicht ich sie geschrieben habe, sondern eine sehr liebe Freundin. Natalia war so lieb sie zu verfassen, denn ich bin leider noch nicht dazu gekommen diesen Film zu gucken, obwohl er mich wirklich sehr interessiert. Hinterlasst Natalia doch ein paar Kommentare, ist immerhin die erste Rezension in diesem Blog, die von jemand anders kommt.
Und nun zur eigentlichen Lektüre.

Als ich in diesen Kinofilm ging, im englischen „The Lovely Bones“, erwartete ich einen actionreichen Krimi zu sehen. Es stellte sich dann heraus, dass ich ganz knapp daneben lag, aber dazu nun etwas genauer.
Die 14 jährige Susie Salmon (Saoirse Ronan aus „Abbitte“) lebt mit ihren Eltern Jack und Abigail (gespielt von Mark Wahlberg und Rachel Weisz), ihren zwei Geschwistern Lindsay und Buckley und dem treuen Hund Holiday in einem Einfamilienhaus in Pennsylvania der 70er Jahre und erfreut sich des Lebens. Sie widmet sich mit ihrem Dad dem Basteln von Flaschenschiffen und ist ein ganz normales junges Mädchen, was zur Schule geht. Sie hat Gefühle für den Jungen Ray Singh und das beste ist, er mag sie auch ganz gerne. Ebenso ihre neue Kamera hat es ihr angetan und deswegen verschießt sie gleich alle 24 Filme. Doch die Eltern, die sich eine Entwicklung aller Filme nicht leisten können, wollen ihr nur einen Film pro Monat entwickeln. Da ahnen sie noch nicht, wie wichtig die Fotos sein werden...
Als Zuschauer ist man anfangs in einem so harmonischen Zustand, dass man glatt vergisst, dass Susie bald sterben wird. Sobald sie lachend die Rosenbeete des Nachbars mit der Kamera schießt, ist man angespannt, man will das Schlimme verhindern, dieses unschuldige Mädchen retten, doch man kann es nicht.
Als Susie nach der Schule, bepackt mit einem Liebesbrief von Ray und der Aussicht auf ein Date mit ihm, am Abend nach Hause geht, begegnet ihr ihr Peiniger. Der sonst stille und unscheinbare Nachbar George Harvey lockt das naive Mädchen geschickt in ein ausgebautes Erdloch mitten auf einem Feld und lässt sie daraus nicht mehr entkommen...

Dort erfährt sie vieles von ihrem Mörder (sehr mutig gespielt von Stanley Tucci aus „Der Teufel trägt Prada“ oder „Undercover Blues“) und erlebt, wie ihre Familie auf ihr Verschwinden reagiert. Sie ist ein Geist, der die Familie nicht loslässt, was zu Trauer, Frustration und Spannungen zwischen den Eltern führt. Momente, die stark an der Tränendrüse des Zuschauers drücken.
Denn der Vater will nicht aufgeben und versucht der Polizei bei der Tätersuche zu helfen, da diese kaum eine Spur hat. Susies Leiche wurde immer noch nicht gefunden und so zündet er jeden Abend eine Kerze für sie an. Er hält auch das Versprechen, die Kamerafilme zu entwickeln und sieht sich jeden Monat einen davon an.
Während Susie in der Zwischenwelt versucht ihren Frieden mit der Welt zu machen und ein anderes totes Mädchen kennen lernt, kehrt durch die Rückkehr ihrer coolen Oma Lynn (klasse gespielt von Susan Sarandon) wieder etwas Freude in das Leben der Salmons ein.
Doch der Schatten Susies lässt nach ca. 2 Jahren nach und George Harvey wird langsam kribbelig. Er will wieder morden und warum nicht die neugierige Schwester Susies, die langsam eine Ahnung hat, warum ihr Hund Holiday ständig in der Nähe seines Hauses zu bellen anfängt? George bemerkt, dass seine Zeit gekommen ist und bereitet sich vor Lindsay zu ermorden. Doch Jack Salmon verdächtigt ihn nun auch, durch ein bestimmtes Foto, was Susie vor ihrem Tod schoss. Die Ereignisse überschlagen sich, als Susies Vater dem Nachbar in ein Feld folgt und schwer verletzt wird und sich später Susies Schwester in das Haus des Mörders begibt...

Doch wer denkt, dass der Mörder von der Polizei geschnappt wird oder der Leichnam Susies sicher gestellt werden kann, der irrt. Die Salmons und Ray Singh werden zwar wieder glücklich und Susie erhält ihren Frieden und wird auch begraben - aber nicht von ihrer Familie. Das gnadenlose Schicksal und die Mordlust George Harveys bringen ihm die gerechte Strafe: einen sehr grausamen Tod. In dem Sinne war der Film etwas enttäuschend. Ich freute mich nicht, als der Mörder starb, ich war geschockt. Es gab zwar ein gelöstes Gefühl, dass sich meist bei einem „happy end“ einstellt, doch dieses Mal wollte es nicht so wirken.
Der letzte Satz der Protagonistin im Film sagte aus, dass man das Leben genießen sollte, solange man nur kann. Diese Worte hallten im Kinosaal wider und erweckten große Zustimmung in mir, doch konnte ich sie ihr nicht richtig abnehmen. Dennoch halte ich diesen Thriller für gelungen und bin mir bewusst, dass die Aussage des Films nicht besser hätte sein können.