Montag, 26. April 2010

Rezensionsexemplar: Iris Bitzigeio - Nathdaras (Der Verrat des Meisters)



Titel: Nathdaras – der Verrat des Meisters
Autor: Iris Bitzigeio
gebundene Ausgaben – 297 Seite – Dresdner Buchverlag
Erscheinungsjahr 2010
ISBN: 978-3-941757-11-0

Mit Tolkien feierten besonders die Elben ihren großen Durchbruch und der Buchmarkt wurde überschwemmt mit Geschichten, über diese faszinierenden Unsterblichen. In diesen Bereich begibt sich auch Iris Bitzigeio mit ihrem Erstlingswerk „Nathdaras – der Verrat des Meisters“.

Bitzigeio lebt mit ihrer Familie in der Eifel und besucht das Gymnasium. Ihren Debütroman begann sie bereits im Alter von 14 Jahren.

In diesem ersten Teil der vierbändigen Serie geht es um die Auwahl zweier junger Elben, die damit beauftragt werden einen zerstörerischen Krieg von ihrem Volk abzuwenden. Der Leser folgt anfangs dem jungen Eriphyl, der durch sein dunkles Haar und seine Begabung, Magie zu wirken, zu einem Außenseiter innerhalb der Elben wurde. Er entdeckt als Erster die große Bedrohung, die von einem feindlichen Heer ausgeht, das vor dem Dorf der Elben Stellung bezogen hat. Man macht sich auf den Weg in die Hauptstadt, wo Eriphyl und ein weiterer jugendlicher Elben namens Flauto vom Orakel dazu auserkoren werden, den Befehlshaber der gegnerischen Armee zu besiegen und so den Krieg in letzten Moment abzuwenden. Es dauert jedoch nicht lange, bis die beiden unerfahrenen Elben in Schwierigkeiten geraten und von einer mysteriösen Schwertmaid gerettet werden müssen. Die junge Elbe mit Namen Lyan schließt sich den Auserwählten daraufhin an und es beginnt eine abenteuerliche Reise voller Gefahren, Intrigen und Begegnungen der etwas anderen Art.

Auf den ersten Seiten des Buches findet sich eine Karte der phantastischen Welt, in der sich die Helden bewegen. Diese ist sehr hilfreich und es lassen sich alle wichtigen Orte darauf finden.

Das Volk der Elben ist, durch die vielen Werke in diesem Bereich, klar charakterisiert. Dies führt dazu, dass auch dieses Buch keine wirklich neuen Erkenntnisse bringt, bis auf die Tatsache, dass fast alle Elben blond sind und jene, die eine andere Haarfarbe haben, ausgegrenzt werden. So zum Beispiel der Protagonist Eriphyl. Er ist ein Außenseiter, versucht jedoch auch nicht aus dieser unbilligen Lage zu entkommen. Eriphyl ist ein verletzlicher und zugleich unsagbar sturer Charakter, bei dem es schwer fällt, Sympathien zu entwickeln. Er ist egoistisch und misstrauisch allem und jedem gegenüber. Außerdem schwingt in ihm auch etwas Naivität mit, als er Lyan sofort vertraut, ohne zu hinterfragen, woher sie kommt und was sie dazu bringt ihr Leben mit den beiden Auserwählten zu riskieren. Das gesamte Buch über kann so keine positive Bindung zu dem Hauptcharakter entstehen, was dazu führt, dass man nicht ganz in der Geschichte aufgeht und nicht von ihre gefesselt ist.

Die vielen Fehler, welche Eriphyl begeht, macht Lyan durch übertriebene Kompetenz wieder gut. Dieser Charakter wirkt nahezu perfekt und ohne Fehler, es seit denn, es passt gerade in die Handlung. Dennoch wirkt sie sehr viel ansprechender und durch die wenigen Informationen, die man über sie erhält, auch interessanter auf den Leser.

Die Motive der verschiedenen Figuren sind anfangs nicht ganz klar, was die Geschichte undurchsichtig und verworren macht, doch gegen Ende erfährt dies eine Lösung, die jedoch wiederum vorhersehbar ist.

Der Versuch einer gehobenen Sprache, wie in der High-Fantasy üblich, misslingt der Autorin, da diese Idee leider nicht konsequent zu Ende verfolgt wird. Sie wirkt gezwungen altertümlich und übertrieben kompliziert. Auf diesem Gebiet schreibt die Autorin eindeutig über ihre sprachlichen Verhältnisse.

Trotz der geringen Seitenzahl gelingt es kaum, dieses Werk in ein bis zwei Tagen zu lesen, denn die unnötig komplizierten Sätze sind, anders als bei den großen Meistern der Phantastik, kein Genuss, sondern ein Hindernis. Wer nur oberflächlich an der Geschichte bleiben möchte, kann kurzweiligen Zeitvertreib mit diesem Buch erleben, doch für ausgedehnte Lesestunden ist es nicht zu empfehlen.

Soweit meine offizielle Rezension für Fantasyguide.de. Was ich jetzt noch meinen Blog-Lesern nicht vorenthalten möchte, sind einige Dinge, die mich an dem Buch wirklich sehr gestört haben. Neben der erwähnten Sprache, sind es die Charaktere selbst, die wenig beschrieben werden und sehr unsympathisch erscheinen. Wirklich irrsinnig und wenig lesenswert wurde das Werk schließlich, als die Hauptcharaktere von Meerjungfrauen in einen See gezogen werden und plötzlich selbst Fischschwänze bekommen.

Mein Abschließendes Urteil fällt dementsprechend schlecht aus. Das Buch ist nicht zu empfehlen und bekommt von mir keine Eule.

Donnerstag, 8. April 2010

Rezensionsexemplar: Martine Kamphuis - Ex (Schön, dass du tot bist)


Welche Frau hat sich noch nie vorgestellt, wie es wäre sich an ihrem Exfreund zu rächen, der sie belogen und betrogen hatte. Welche Frau hat einem solchen Mann noch nie den Tod gewünscht, doch was soll man tun, wenn genau dieser Wunsch sich erfüllt?

Birgit Jaeckel ist Psychiaterin mit einem besonderen Augenmerk auf Patienten mit Verhaltensauffälligkeiten. Die Kenntnis dieses Hintergrundes lässt den Leser überrascht bemerken, dass der Psychiater in ihrem Werk nicht der Ermittler, sondern das Opfer ist.

Jet fristet ein durch und durch langweiliges Dasein, doch sie ist zufrieden damit, denn sie denkt die Liebe ihres Lebens gefunden zu haben, bis Olivier ihr unerwartet mitteilt, dass er sich von ihr trennt. Jet verliert den Boden unter den Füßen und das Einzige, dass ihr hilft nicht durchzudrehen, ist die Hoffnung noch einmal mit Olivier zusammen kommen zu können. An diese klammert sie sich, wie eine Ertrinkende an einen Rettungsring. Sie geht immer wieder heimlich zu seinem Haus und muss recht schnell feststellen, dass Oliver sie bereits durch eine Andere ersetzt hat. Der Psychiater hat schon seit mehreren Jahren eine Affäre mit einer ehemaligen Patientin und lebt nun mit dieser zusammen. Jet fasst den Plan sich mit der Frau, namens Angela, anzufreunden und die Beziehung von ihr und Olivier sozusagen von innen heraus zu sabotieren. Als Angela schließlich von Olivier schwanger ist, kommen Jet jedoch Zweifel. Es wäre einfach alles viel leichter, wenn Olivier tot wäre.

Der Psychothriller definiert sich über eine Figurenkonstellation, die wirklich einige Spannungen in sich birgt. Die Ex des Psychiaters, die sich mit seiner neuen Lebensgefährtin anfreundet, welche früher seine Patientin war. Klar, dass es dabei zu einer Achterbahnfahrt der Gefühle für die Protagonistin kommt.

Das Buch verfügt über einen Prolog, in dem Jet die Leiche ihres Exfreundes betrachtet. Als eben dieser Exfreund im ersten Kapitel wieder quicklebendig daher kommt, gibt es für den Leser gleich mehrere dringende Fragen: Wie ist dieser Mann gestorben? Warum musste er sterben? Und natürlich: Wann stirbt er endlich.

Die große Spannung, die der Prolog verspricht, lässt leider sehr lange auf sich warten. Die Autorin beschreibt übertrieben ausführlich die Gefühlswelt und Psyche ihrer Heldin, bis diese an einen Punkt gelangt, an dem sie weiß, dass alles besser wäre, wenn Olivier sterben würde.

Als dieser Wunsch dann jedoch wirklich in Erfüllung geht, stellt der Leser überrascht fest, dass es weitaus schwieriger wird einen Täter zu finden, als gedacht. Erst an diesem Punkt, welcher dem Ende sehr nahe ist, beginnt der Spannungsbogen erneut anzusteigen und es läuft alles auf ein Finale hinaus, das man zwar erahnen konnte, welches den Leser jedoch mit ungläubigem Staunen und vor allem unbefriedigt zurück lässt.

Eine einfach gehaltene Sprache und eine große Schrift erlauben es, den Roman innerhalb von ein bis zwei Tagen durchzulesen. Die Spannung steigt zwar nur sehr langsam an, doch gegen Ende fällt es schwer das Buch aus der Hand zu legen. Ein gelungener Psychothriller, mit kleinen Schwachstellen.

Mittwoch, 24. März 2010

„In meinem Himmel“ von Peter Jackson

Autorin: Natalia Thoben

Bevor ihr nun in den Genuss dieser Rezension kommt, muss ich euch sagen, dass nicht ich sie geschrieben habe, sondern eine sehr liebe Freundin. Natalia war so lieb sie zu verfassen, denn ich bin leider noch nicht dazu gekommen diesen Film zu gucken, obwohl er mich wirklich sehr interessiert. Hinterlasst Natalia doch ein paar Kommentare, ist immerhin die erste Rezension in diesem Blog, die von jemand anders kommt.
Und nun zur eigentlichen Lektüre.



Als ich in diesen Kinofilm ging, im englischen „The Lovely Bones“, erwartete ich einen actionreichen Krimi zu sehen. Es stellte sich dann heraus, dass ich ganz knapp daneben lag, aber dazu nun etwas genauer.
Die 14 jährige Susie Salmon (Saoirse Ronan aus „Abbitte“) lebt mit ihren Eltern Jack und Abigail (gespielt von Mark Wahlberg und Rachel Weisz), ihren zwei Geschwistern Lindsay und Buckley und dem treuen Hund Holiday in einem Einfamilienhaus in Pennsylvania der 70er Jahre und erfreut sich des Lebens. Sie widmet sich mit ihrem Dad dem Basteln von Flaschenschiffen und ist ein ganz normales junges Mädchen, was zur Schule geht. Sie hat Gefühle für den Jungen Ray Singh und das beste ist, er mag sie auch ganz gerne. Ebenso ihre neue Kamera hat es ihr angetan und deswegen verschießt sie gleich alle 24 Filme. Doch die Eltern, die sich eine Entwicklung aller Filme nicht leisten können, wollen ihr nur einen Film pro Monat entwickeln. Da ahnen sie noch nicht, wie wichtig die Fotos sein werden...
Als Zuschauer ist man anfangs in einem so harmonischen Zustand, dass man glatt vergisst, dass Susie bald sterben wird. Sobald sie lachend die Rosenbeete des Nachbars mit der Kamera schießt, ist man angespannt, man will das Schlimme verhindern, dieses unschuldige Mädchen retten, doch man kann es nicht.
Als Susie nach der Schule, bepackt mit einem Liebesbrief von Ray und der Aussicht auf ein Date mit ihm, am Abend nach Hause geht, begegnet ihr ihr Peiniger. Der sonst stille und unscheinbare Nachbar George Harvey lockt das naive Mädchen geschickt in ein ausgebautes Erdloch mitten auf einem Feld und lässt sie daraus nicht mehr entkommen...
Es passieren nun merkwürdige Dinge mit Susie, obwohl sie tot ist, kann sie ihre Familie beobachten und ein geheimnisvolles Mädchen spürt ihre Anwesenheit. Susie lebt nun in einer Zwischenwelt - in ihrem eigenen Himmel! Dieser ist in wundervollen Bildern gestaltet, bei der sich die Macher des Films selbst übertroffen haben. Schön, dunkel und geheimnisvoll wird uns ein anderes Universum eröffnet.
Dort erfährt sie vieles von ihrem Mörder (sehr mutig gespielt von Stanley Tucci aus „Der Teufel trägt Prada“ oder „Undercover Blues“) und erlebt, wie ihre Familie auf ihr Verschwinden reagiert. Sie ist ein Geist, der die Familie nicht loslässt, was zu Trauer, Frustration und Spannungen zwischen den Eltern führt. Momente, die stark an der Tränendrüse des Zuschauers drücken.
Denn der Vater will nicht aufgeben und versucht der Polizei bei der Tätersuche zu helfen, da diese kaum eine Spur hat. Susies Leiche wurde immer noch nicht gefunden und so zündet er jeden Abend eine Kerze für sie an. Er hält auch das Versprechen, die Kamerafilme zu entwickeln und sieht sich jeden Monat einen davon an.
Während Susie in der Zwischenwelt versucht ihren Frieden mit der Welt zu machen und ein anderes totes Mädchen kennen lernt, kehrt durch die Rückkehr ihrer coolen Oma Lynn (klasse gespielt von Susan Sarandon) wieder etwas Freude in das Leben der Salmons ein.
Doch der Schatten Susies lässt nach ca. 2 Jahren nach und George Harvey wird langsam kribbelig. Er will wieder morden und warum nicht die neugierige Schwester Susies, die langsam eine Ahnung hat, warum ihr Hund Holiday ständig in der Nähe seines Hauses zu bellen anfängt? George bemerkt, dass seine Zeit gekommen ist und bereitet sich vor Lindsay zu ermorden. Doch Jack Salmon verdächtigt ihn nun auch, durch ein bestimmtes Foto, was Susie vor ihrem Tod schoss. Die Ereignisse überschlagen sich, als Susies Vater dem Nachbar in ein Feld folgt und schwer verletzt wird und sich später Susies Schwester in das Haus des Mörders begibt...
Packende Minuten, die selbst den härtesten Gruselfan zum Luft anhalten bringen. Als Lindsay nur knapp an dem Leichnam ihrer Schwester vorbei spurtet, gibt das Publikum ein entsetztes und doch zugleich erlöstes Seufzen von sich, denn keiner mag sich vorstellen, was das für ein Anblick wäre, ein totes Mädchen in einem kleinen Safe zu sehen. Kein Mucks war in dem Saal zu hören, als Lindsay das versteckte Tagebuch des Mörders fand und sie die Holzlade langsam um Millimeter herunterließ, um nur keinen Laut von sich zu geben.
Doch wer denkt, dass der Mörder von der Polizei geschnappt wird oder der Leichnam Susies sicher gestellt werden kann, der irrt. Die Salmons und Ray Singh werden zwar wieder glücklich und Susie erhält ihren Frieden und wird auch begraben - aber nicht von ihrer Familie. Das gnadenlose Schicksal und die Mordlust George Harveys bringen ihm die gerechte Strafe: einen sehr grausamen Tod. In dem Sinne war der Film etwas enttäuschend. Ich freute mich nicht, als der Mörder starb, ich war geschockt. Es gab zwar ein gelöstes Gefühl, dass sich meist bei einem „happy end“ einstellt, doch dieses Mal wollte es nicht so wirken.
Der letzte Satz der Protagonistin im Film sagte aus, dass man das Leben genießen sollte, solange man nur kann. Diese Worte hallten im Kinosaal wider und erweckten große Zustimmung in mir, doch konnte ich sie ihr nicht richtig abnehmen. Dennoch halte ich diesen Thriller für gelungen und bin mir bewusst, dass die Aussage des Films nicht besser hätte sein können.

Sonntag, 14. März 2010

Fremde Welten - das Rocky-Universum


Diese neue Rubrik behandelt alles, was ich nicht kenne, aber bereit bin kennen zu lernen. Ich will in fremde Welten vordringen und versuchen die Faszination Anderer zu verstehen. Ich beginne diese Reihe mit eine Rezension von „Rocky III – Das Auge des Tigers“.

Den Film habe ich mir eigentlich nur angesehen, weil ich Mr.T sehr gerne mag. Er spielt in diesem Teil den Widersacher des etwas in die Jahre gekommenen Boxers Rocky Balboa, auch der italienische Hengst genannt (zu diesem Spitznamen will ich mich wirklich nicht lange auslassen...). Dieser will auf dem Höhepunkt seiner Karriere zurücktreten, doch Clubber Lang (Mr.T) schafft es ihn noch zu einem letzten Kamof herauszufordern. Natürlich verliert Rocky und ist am Boden zerstört. Nur noch als Schatten seiner selbst läuft er durch die Gegend, bis seiner neuer Trainer ihm gehörig in den Hintern tritt und eine Revanche gegen Clubber Lang arrangiert.

Besonder schön fand ich auch den kleinen Gastauftritt von Hulk Hogan am Anfang und das Lied „I of the Tiger“ ist schon seit Ewigkeiten in meiner Favoriten Playlist. Dennoch konnte mich der Film nicht ganz überzeugen, die Story ist vorhersehbar und an manchen Stellen sehr in die Länge gezogen. Die Schauspielerische Leistung Sylvester Stallones lässt auch arg zu wünschen übrig. Das alles können auch nicht die verschwitzten und durch trainierten Kerle wieder gut machen, denn ich musste immer daran denken, wie Stallone jetzt aussieht.

Abschließend bleibt zu sagen, dass man den Film ruhig mal gucken kann, wenn es dem Freund zu Liebe geschieht.
Und an die Männer, die diesen Film meistens für großes Kino halten: seid doch mal ehrlich, Freunde. Ihr wollt euch doch nur vorstellen können, auch einmal so einen Sixpack zu haben.

Damit verabschiedet sich das Mareike-Shuttle wieder aus diesem Universum und macht sich auf den Weg in die unerforschten Weiten fremder Welten.

Freitag, 5. März 2010

Film: Alice im Wunderland


Das Dreamteam Depp-Burton schlägt wieder zu!




Wenn Johnny Depp und Tim Burton zusammen einen Film drehen, dann kommt dabei meistens ein Meisterwerk heraus, das jedoch bei der breiten Masse oft auf Ablehnung stößt. Warum das so ist? Ich weiß es nicht. Ich bin begeistert von der Art, wie Burton seine Filme inszeniert, doch ich denke, dass sie manchen Menschen einfach zu anstrengend sind.
Nicht so bei „Alice im Wunderland“. Es handelt sich dabei um einen Film, der eher untypisch für Burton ist. Aber immer schön der Reihe nach.

Gestern kam der Streifen in unsere Kinos und ich kann mit Stolz behaupten, eine der ersten gewesen zu sein, die Karten reserviert hatte (Ja, ich weiß. Das ist kein Kunststück, wenn man im Kino jobbt).

Es geht um Alice, die nach langer Zeit ins Wunderland zurückkehrt, denn die Welt der
sprechenden Tiere und seltsamen Kreaturen braucht ihre Hilfe. Die rote Königin hat das Regime an sich gerissen und lässt jedem den Kopf abschlagen, der sich ihr widersetzt. Besonders gefürchtet ist ein Monster, das unter ihrer Herrschaft steht und einen Namen hat, den ich mir nicht merken kann. Überhaupt haben da viele Viecher sehr komplizierte Namen.
Jedenfalls scheint Alice die Einzige zu sein, die in der Lage ist, dieses Ding zu erschlagen, doch das Mädchen von damals ist mittlerweile eine junge Frau und kann sich nicht mehr an ihre Abenteuer in Wunderland erinnern. Eine ganze Zeit lang weigert sie sich vehement diese andere Welt als real anzuerkennen, doch als die Lage sich zuspitzt beschließt sie zu handeln.


Der Film besitzt eine unglaubliche Liebe zum Detail. Wer genau hinsieht, kann beobachten, wie die Spielkarten der roten Königin sich zu Kartenhäusern zusammensetzen, um irgendwelche höher gelegenen Punkte zu erreichen.
Ausgeflippte Figuren, mit den seltsamsten Ticks wachsen einem wirklich schnell ans Herz, was nicht zuletzt an der großartigen schauspielerischen Leistung der Darsteller liegt. Es sei hier erwähnt, dass Burton wirklich einige berühmte Leute für sein Projekt gewinnen konnte. Anne Hathaway tänzelt als weiße Königin über die Leinwand und bringt einen mit ihrer abgehobenen Art zum Schmunzeln. Helena Bonham Carter schafft es sogar als Bösewicht dem Publikum ein Lächeln und etwas Zuneigung für ihre Figur abzuringen und Johnny Depp als Hutmacher ist sowieso genial. Dieser Charakter ist wirklich noch seltsamer als Captain Jack Sparrow, doch Depp schafft es, ihn zum absoluten Publikumsliebling zu machen.
Und natürlich auch nicht zu vergessen sind die animierten Charaktere. Von der fetten blauen Raupe, bis hin zur Grinsekatze merkt man, dass sie alle mit großer Hingabe erschaffen wurden.

Ein weiteres Lob gebührt der Technik. Die Animationen sind glaubwürdig und besonders in der 3D-Version sehr gut gemacht. Ich muss hier gestehen, dass ich einige Male gezuckt habe, als plötzlich irgendwas auf mich zugeflogen kam. In diesem Film wurde ganz bewusst mit der neuen Technik gespielt und das ist den Machern mit einigen atemberaubenden Szenen absolut geglückt.



Einziges Manko ist vielleicht, dass ich mich nicht mehr an die Filmmusik erinnern kann, was aber (wie ich an der Uni gelernt habe) damit zusammenhängen kann, dass der Film einfach so gut war, dass es keiner besonderen musikalischen Unterstreichung mehr bedarf.

Alles in allem kann ich euch „leider“ nichts wirklich Schlechtes von diesem Film berichten. Er ist eine gelungene Fortsetzung des Zeichentrickfilms und ich kann ihn jedem nur wärmstens empfehlen. Deshalb bekommt er von mir fünf Eulen.



Und hier natürlich noch einer der Trailer.